Abluft oder Umluft – Wichtige Tipps
Abluft oder Umluft? – Studie gibt wichtige Planungshinweise
Die Studie zu Planungsgrundlagen für Dunstabzugssystemen untersucht natürlich auch die jeweiligen Vorteile einer Abluft- oder einer Umluftführung. Gesetzliche Vorschriften, Richtlinien oder Normen gibt es keine.

Weder in der Energieeinsparverordnung EnEV, noch in anderen baurechtlichen Vorschriften ist die eine oder andere Variante vorgeschrieben. Es liegt also in der Verantwortung von Architekten und Küchenplanern, hier eine sachgerechte und passende Lösung zu finden.
Auch hinsichtlich der Energiebilanz sind die Unterschiede gering. Dunstabzüge mit Abluft weisen in der Berechnung bei realistischen Annahmen nur geringfügig höhere Wärmekosten pro Jahr auf, die je nach Modell des Dunstabzugs durch die regelmäßigen Kosten für den Filtertausch bei Umluftsystemen kompensiert werden. Der monetäre Unterschied ist für die meisten Gebäude gering. Lediglich bei sehr hohen energetischen Standards wie Passivhäusern oder einem Effizienzhaus 40 / 40 plus empfehlen die Autoren den Einsatz einer Umluft-Dunstabzugshaube, um im Winter keine zu kühlen Raumtemperaturen hervorzurufen. Bei allen anderen Gebäudestandards, wie ein Neubau nach Energieeinsparverordnung oder ein Effizienzhaus 55, können sowohl die Abluft- wie auch die Umluftvariante zum Einsatz kommen. Das gilt auch für (sanierte) Bestandsgebäude.

Abluft besser bei Feuchte und Gerüchen und Erfassungsgrad
Dabei erweist sich, wie in früheren Untersuchungen, die Abluftlösung als die effektivere hinsichtlich Geruchs- und Feuchtereduzierung. Da Umluft keine Feuchtelasten abführt und der beim Kochen entstehende Wasserdampf in der Wohnung verbleibt, empfehlen die Autoren in diesem Fall die Kombination mit einer ausreichend dimensionierten Wohnungslüftungsanlage oder das zusätzliche Lüften über die Fenster (was den energetischen Vorteil von Umluft mindert). Die Geruchsminderung einer Umluftlösung ist gegenüber Abluft eingeschränkt und hängt stark von der Leistung des Aktivkohlefilters und dessen regelmäßigem Austausch oder Regeneration ab.
Die Filter eines Umluftsystems erhöhen den Druckverlust in der Anlage, insbesondere in gebrauchtem Zustand. Für die gleiche Erfassungsleistung sind höhere Luftleistungen notwendig. Dies erhöht den Stromverbrauch und die Geräuschbelastung. Um den für die Geruchsminderung zuständigen Aktivkohlefilter zu trocken, benötigen Umluftsysteme zudem eine längere Nachlaufzeit.
Für Abluftsysteme empfehlen die Autoren strömungsoptimierte Luftkanäle sowie bei Nichtbetrieb luftdicht abschließende Mauerkästen, wie die Naber THERMOBOX. Zudem gibt der Leitfaden Hinweise für die Dimensionierung und Position der notwendigen Frischluftnachströmung. Auch hier empfiehlt die Studie bei Nichtbetrieb dicht schließende Installationen.
Hier finden Sie den Leitfaden zum kostenlosen Download.